Das Ende der Beobachtungen

 

Hören

 

Ein ganzes Jahr ist vergangen. Jeden Freitag ist bei VIVAS dieser Podcast erschienen: Beobachtungen vom Rand der Galaxie. 52 Folgen mit immer neuen Schwerpunkten. Im Zentrum standen meine Eindrücke von euren Trauerwegen, und ich habe versucht, viele zentrale Fragen von Verlust und Trauer zu beleuchten. Es war für mich ein herausforderndes Unterfangen, denn ich wollte Woche für Woche in einem verdichteten Text wichtige Aspekte darstellen, die euch Erklärung, Orientierung und Unterstützung bieten sollten. Nicht jede Folge hat alle gleichermaßen angesprochen, aber oft habt ihr mich persönlich wissen lassen, wenn euch ein Text besonders gefallen hat. Danke für all die Rückmeldungen und das Lob – aber auch für die kritischen Anmerkungen. Ich habe versucht, das Essentielle weiterzugeben, was aus meiner Erfahrung nach dem Verlust eines geliebten Menschen Bedeutung hat.

All diese Texte zu schreiben und aufzunehmen, hat meine eigenen Gedanken sortiert und mich darin unterstützt, viele Gesichtspunkte neu oder vertieft zu durchdenken. Mein Bestreben bestand dabei nicht darin, meine eigenen Beobachtungen mit den Erkenntnissen der Trauerforschung zu verknüpfen, sondern ihr wart mein Maßstab. Woche für Woche waren es unsere Begegnungen und eure Themen, die mich zum Nachdenken brachten. Insofern ist dieser Podcast eine echte Co-Produktion zwischen euch und mir. Ich möchte mich daher bei euch bedanken. Es ist unglaublich, was ihr alles mit mir geteilt habt. Ihr habt mir tiefe Einblicke in euer Leben, euer Leid und eure Liebe gewährt. Ohne diese Offenheit wäre es unmöglich gewesen, den Podcast mit Leben zu füllen. Vielen Dank!

Dieser Podcast hat meine eigene Bekanntheit als Therapeut vergrößert. Das schmeichelt mir – ist aber auch eine Last. Denn in der Folge haben sich noch mehr Menschen mit der Bitte um Hilfe an mich gewandt. Immer wenn mich eine Person in ihrer Not telefonisch oder per E-Mail kontaktiert, schmerzt es mich, wenn ich kein Unterstützungsangebot machen kann. Leider ist das häufig der Fall und wird auch in Zukunft nicht anders sein. Manchmal möchte ich es nicht wahrhaben, aber auch meine eigenen Ressourcen sind begrenzt. Zum Glück gibt es jedoch viele andere einfühlsame Helferinnen und Helfer. Versucht, sie zu finden – ich bin sicher, dass sie euch wertvolle Unterstützung leisten werden.

Auf keinen Fall möchte ich es versäumen, mich bei drei Menschen besonders zu bedanken, ohne die der Podcast so nicht erschienen wäre. Zum einen bei Birgit Kröniger, die alle Folgen sorgsam und kritisch gegengelesen und redigiert hat. Sie gab wichtige Impulse und war für mich eine wertvolle Taktgeberin. Zum anderen bei Doreen, die Woche für Woche dafür gesorgt hat, dass der Podcast freitags online geht – und die jede neue Folge mit ihrer eigenen unverwechselbaren Art anmoderiert hat. Und dann bei Ruth Dieckmann, deren Gestaltung und Entwicklung unserer Homepage all das erst möglich macht. Unsere Website ist das Fenster nach draußen. Liebe Birgit, liebe Doreen, liebe Ruth: ein herzlicher Dank für eure Unterstützung!

Das Ende dieses Podcast bedeutet sicherlich nicht, dass die Themen Verlust und Trauer auserzählt wären oder es nichts mehr zu sagen gäbe. Ich werde weiter erkunden, werde versuchen zu verstehen und das Erfahrene auch aufschreiben. Mit jeder neuen Begegnung und mit jeder neuen Geschichte erweitert sich mein Horizont. Aber trotzdem ist jetzt erst einmal Schluss mit den Beobachtungen vom Rand der Galaxie. Stattdessen werden wir 2026 versuchen, einen neuen Podcast in Dialogform zu erstellen, der dann nur noch monatlich erscheint. Ich bin selbst gespannt, wie das werden wird und kann bislang kein Datum für den Start nennen. Aber bei VIVAS sind so viele kreative Menschen vereint, dass ich sicher bin, dass unser neuer Podcast eine hohe Qualität haben wird.

Ich bedanke mich für eure treue Hörerschaft – und leite nun über zur letzten Folge.

 
Weiter
Weiter

Folge 52: Alles ist immer da